Interview mit Sonja Bertalanič – Nachhaltige Ernährung im ländlichen Raum

Veröffentlicht: 22. 05. 2025
Wir laden Sie ein, das Interview mit der Magistra der sicheren Ernährung, Beraterin für ökologischen Landbau bei KGZS und Autorin des Buches Fasten und ganzheitliche Ernährung des Menschen zu lesen. Wir haben mit ihr über nachhaltige Ernährung im ländlichen Raum, ökologischen Landbau, Biodynamik, gute Praktiken im Ausland und das Potenzial von Pomurje gesprochen. Das Interview wurde im Rahmen des Projekts Nachhaltige Ernährung im ländlichen Raum: von der Selbstversorgung zur Mitversorgung durchgeführt, das vom Ökofonds über die Ausschreibungsmittel NVO23 finanziert wird.

Makrobios Panonija: Wie ist der aktuelle Stand des ökologischen Landbaus in Pomurje? Wie hat sich in den letzten fünf, zehn Jahren die Anzahl oder der Prozentsatz der ökologischen Landwirte verändert?

Ökologischer Landbau Prekmurje
Ökologischer Landbau Prekmurje

Sonja Bertalanič: Wie aus der Tabelle und den Grafiken oben ersichtlich, ist die Zahl der ökologischen Landwirtschaftsbetriebe in Pomurje von 2010 bis 2020 recht gleichmäßig gestiegen. Ein größerer Sprung erfolgte zwischen 2014 und 2016. Derzeit bewegt sich die Zahl der ökologischen Landwirtschaftsbetriebe in Pomurje in den letzten Jahren um die Zahl 250. Nach 2020 ist kein größerer Sprung bzw. Anstieg der ökologischen Landwirtschaftsbetriebe festzustellen, obwohl wir prozentual am Ende in Slowenien stehen.

Ökologischer Landbau Prekmurje
Ökologischer Landbau Slowenien

Makrobios Panonija: Wie (wenn überhaupt) hat sich in den letzten Jahren die Einstellung der lokalen Landwirte zur ökologischen Produktion/Verarbeitung verändert? Wo liegen die größten systemischen Probleme für den ökologischen Landbau und mit welchen Problemen sind die einzelnen ökologischen Landwirte am häufigsten konfrontiert? Was würden die Landwirte benötigen, damit mehr von ihnen auf ökologischen und/oder biodynamischen Landbau umsteigen?

Sonja Bertalanič: Also, basierend auf den Daten, die aus den Tabellen und Diagrammen ersichtlich sind, sehen wir ein exponentielles Wachstum bis zum Jahr 2015, dann trat ein Trend des Rückgangs und der Stagnation ein. Wir schließen daraus, dass sich nach 2015 das Wachstum des Einstiegs in den ökologischen Landbau aufgrund der Ablehnung der Subventionspolitik in diesem Zeitraum verlangsamt hat (d. h. die Höhe der Zahlungen verlagerte sich zugunsten des KOPOP-Programms). In diesem Zeitraum ist auch ein Trend des Ausstiegs von Betrieben aus der ökologischen Kontrolle zu beobachten, was wir auf das bereits erwähnte Problem und den Mangel an horizontalen und vertikalen Marktverbindungen in der ökologischen Produktion zurückführen. Gleichzeitig mit dem Trend des sinkenden Interesses und der Ausstiege aus dem ökologischen Landbau haben wir die Leitung von KGZS sowie die Vertreter von MKGP darauf aufmerksam gemacht. Obwohl wir uns in der letzten Zeit noch mehr bemühen und zusätzlich auch die biodynamische Beratung einbezogen haben, ist kein spürbarer Anstieg der Einbeziehung von EK-Betrieben zu verzeichnen. Wir führen diese Ursache auf das nicht stimulierende Geschäftsumfeld von EK zurück.  

Beispiel: Das Primärprodukt hat einen 10 % höheren Wert, das Endprodukt – auf dem Markt jedoch einen 100 % höheren Wert.

Eine der Besonderheiten von Pomurje ist die Struktur der Böden, da wir nur 30 % Dauergrünland und 70 % Ackerland und andere Anbauflächen haben. Die Beratung ist dementsprechend auch anspruchsvoller (Technologien, …).

Auf jeden Fall wären größere finanzielle Anreize für Landwirte erforderlich, die sich für einen Umstieg auf EK entscheiden würden, insbesondere aber auf den biodynamischen Landbau, der dafür bekannt ist, Lebensmittel von höchstmöglicher Qualität zu produzieren, insbesondere was die Vitalität der Lebensmittel betrifft. Natürlich ist auch eine verstärkte fachliche Beratung im Bereich EK und BD von großer Bedeutung. Wir brauchen Berater, die sich wirklich mit EK- und BD-Landbau auskennen und auch dahinter stehen, das leben, verinnerlichen. Dann wäre es gleichzeitig auch wichtig, dass der Staat die Menschen über die Bedeutung von EK- und BD-produzierten Lebensmitteln für die Gesundheit aufklärt, sowohl aus präventiver als auch aus kurativer Sicht. Derart produzierte Lebensmittel sollten in öffentlichen Einrichtungen (Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser, Altersheime) zusätzlich subventioniert werden, so dass sie preislich nicht von anderen Lebensmitteln abweichen und natürlich auf die Vorzugsliste gesetzt werden müssten. Ökologische und biodynamische Betriebe, die diese Lebensmittel produzieren, sollten für ihre Bemühungen und ihren positiven Beitrag zur Steigerung der Lebensqualität auf der Erde zusätzlich belohnt werden. Wenn wir also einen Schlussstrich ziehen, müsste der Staat dafür sorgen, dass diese Lebensmittel für jeden Geldbeutel zugänglich sind und gleichzeitig jeder, der sie produziert, zusätzlich belohnt wird.

Als Vorbild können wir uns das Beispiel des größten biodynamischen Guts der Welt SEKEM – in Ägypten nehmen, wo es gelungen ist, mit biodynamischen Methoden Tausende Hektar Wüste wiederzubeleben, auf denen jetzt eine ganze Reihe von Pflanzen angebaut werden. Die Landwirte werden dort für die biodynamische Anbaumethode belohnt. SEKEM ist eigentlich ein Begriff für Ägypten, wie ein Staat im Staat, der ein wirklich großes positives Ansehen genießt. Die Preise ihrer biodynamischen Produkte sind bei ihnen gleich oder sogar niedriger als bei konventionellen, so dass sie sich jeder leisten kann. Die Menschen kaufen zuerst solche Lebensmittel, was die Landwirte zu dieser Art der Produktion anregt. Den Unterschied bei der Produktion (nach unseren Subventionen pro Hektar) decken die Landwirte aus dem sogenannten »Umweltfonds«, der an der Weltbörse notiert ist. Wissenschaftlich ist nämlich bewiesen, dass einzig der biodynamische Landbau zur Milderung des Klimawandels beiträgt und die Emissionen von Treibhausgasen senkt und dafür werden sie auch entsprechend belohnt.

Also müsste man auch in Europa bzw. auf der Welt einen »Entschädigungsfonds« entwickeln, in den diejenigen einzahlen, die die Erde mehr zerstören, und diejenigen finanzieren, die das weniger oder gar nicht tun. Die Behauptung, dass wir hungern würden, wenn wir auf diese Weise arbeiten würden, stimmt keineswegs.

SEKEM hat den Plan, bis 2028 250.000 Betriebe in den ökologischen bzw. biodynamischen Landbau einzubeziehen, also ein Viertel aller in Ägypten, was der Wendepunkt für die Umstellung von einer Million Betrieben auf den ökologischen bzw. biodynamischen Landbau bis 2058 sein soll. Nach dem, was ich gesehen habe, glaube ich, dass es ihnen gelingen wird. Was ist mit Slowenien, könnte es ein Paradies unter den Alpen werden?

Makrobios Panonija: Wie findest du die Einstellung der lokalen Entscheidungsträger (Gemeinde, Bürgermeister, Gemeinderäte) zu gesunden, lokal produzierten Lebensmitteln? Schenken sie dem genug Aufmerksamkeit? Oder ist das etwas, das besser geregelt bzw. zuerst auf staatlicher Ebene (Regierung, Landwirtschaftsministerium) priorisiert werden müsste, damit es dann in das lokale Umfeld übergeht?

Sonja Bertalanič: Die Einstellung zu gesunden, lokal produzierten Lebensmitteln ist fast nicht vorhanden, also wird dem nicht annähernd genug Aufmerksamkeit geschenkt – zumindest in Pomurje ist das so. Das wäre unbedingt zuerst auf staatlicher Ebene zu regeln, dann aber auch auf lokaler, kommunaler Ebene – im Grunde müsste man das gesamte System, den Staat, alle Ministerien aktiv einbeziehen. Das könnte eine Priorität auf nationaler Ebene sein – natürlich auch aus finanzieller Sicht.

Makrobios Panonija: Wie verstehst du „nachhaltige Ernährung im ländlichen Raum“, woran denkst du alles, wenn du das hörst/liest? Was sind für dich die Hauptmerkmale / Grundlagen einer nachhaltigen Ernährungskette im lokalen Umfeld?

Sonja Bertalanič: Der Begriff »nachhaltig« lässt sich sehr gut am Beispiel der Individualität des Hofes in der Biodynamik erklären. Jeder biodynamische Hof oder Garten ist ein ganzheitlicher lebender Organismus. Dieser Organismus besteht aus vielen voneinander abhängigen Elementen, wie: Felder, Wälder, Pflanzen, Tiere, Boden, Kompost, Menschen und der Geist des Ortes. Die Biodynamiker bemühen sich nämlich, der Landschaft, der Natur zuzuhören und versuchen, so gut wie möglich zu spüren, was dort am besten entstehen und gedeihen könnte. Die kreative Entwicklung des Hofes als einzigartige Individualität, unter Berücksichtigung all seiner Qualitäten und Eigenschaften sowie die Pflege und Arbeit im Einklang mit den natürlichen Gegebenheiten und Kräften der Natur, ist der Schlüssel des biodynamischen Landbaus.

Ein- und mehrjähriges Gemüse, Kräuter, Blumen, Beeren, Obst, Nüsse, Getreide, Weiden, Futter, einheimische Pflanzen und Hecken können zur Vielfalt der Pflanzen beitragen und die Gesundheit und Widerstandsfähigkeit des Organismus auf dem Hof stärken. Nützlich ist auch die Vielfalt der Haustiere, da jede Tierart eine andere Beziehung zur Erde und eine einzigartige Qualität des Dungs mit sich bringt. Biodynamische Höfe und Gärten wirken so, dass sie über bewusste, lebendige wechselseitige Beziehungen Pflanzen, Tiere und Böden mit dem Leben verbinden, das uns umgibt. Auf diese Weise wird das Gleichgewicht erhalten, das für ein gutes und hochwertiges Überleben aller Organe des Hofes bzw. des Ganzen unerlässlich ist.

Biodynamische Pflanzen wachsen in lebendigen Böden, was den Pflanzen eine qualitativ hochwertige Gesundheit und Nahrung garantiert. Letzteres ist mit chemischen Düngemitteln oder hydroponischem Anbau nicht möglich. Biodynamische Höfe bemühen sich, ihre eigene Bodenfruchtbarkeit mit Hilfe von Kompostierung, Einbeziehung von Tieren, mit Mulchen und mit Fruchtfolge zu schaffen. Die Kompostierung schafft eine Harmonie von tierischem Dung, pflanzlichen Materialien und Erde. Diese Harmonie resultiert in einer starken Quelle der Kraft und Fruchtbarkeit des Hofes als Organismus. Die Einbeziehung der tierischen Vielfalt hilft bei der Erneuerung von Nährstoffen und sorgt für Dung, der den Boden pflegt. Deckende vielfältige Pflanzensorten tragen ebenfalls zur Fruchtbarkeit des Bodens auf dem Hof bei, da sie so für genügend Sauerstoff und Stickstoff sorgen und auf diese Weise das Leben des Bodens bzw. der Erde pflegen und erhalten.   Die Fruchtfolge hilft, die Bedürfnisse jeder Ernte auszugleichen und ermöglicht einen vielfältigen kreativen Ausdruck im Boden. Insgesamt reduzieren und beseitigen diese Praktiken den Bedarf an künstlichen Düngemitteln und ermöglichen es, dass der Hof ausgewogen und gut widerstandsfähig ist.

Der biodynamische Kompost wird durch die Verwendung von sechs Präparaten aus Schafgarbe, Kamille, Brennnessel, Eichenrinde, Löwenzahn und Baldrian verstärkt und belebt. Jedes dieser Heilkräuter wird nach einem einzigartigen Verfahren umgeformt, das es in Beziehung zum Tierreich, zur Erde und zu den Jahreszyklen bringt.

Im Grunde ist die Biodynamik das vollkommenste nachhaltige System, das keine Mängel aufweist und im Einklang bzw. in Harmonie mit der gesamten lebenden und nicht lebenden Natur, der Umwelt, dem Universum steht.

Makrobios Panonija: Wie würdest du kurz die Unterschiede zwischen ökologischem und biodynamischem Landbau erklären? Stimmt es, dass zwischen ihnen ungefähr ein solcher Unterschied bestehen soll, wie zwischen konventionellem und ökologischem Landbau? Was sind also die Hauptmerkmale und Unterschiede aus Sicht (Qualität und Quantität) des Ernteguts, der Anbaufläche und der weiteren Umgebung (Umwelt), des eingesetzten Inputs (Zeit, Energie, Mechanisierung)?

Unterschied zwischen biodynamischer und ökologischer Landwirtschaft
Unterschied zwischen biodynamischer und ökologischer Landwirtschaft

Sonja Bertalanič: Biodynamische Landwirte und Gärtner geben der natürlichen Bestäubung, der Samenernte und den traditionellen Tierrassen den Vorzug. Biodynamische Höfe bemühen sich um die Gewinnung von Saatgut und Tierbeständen innerhalb des Hofes, wobei sie die Selektion und Zucht in die landwirtschaftlichen Tätigkeiten einbeziehen, wann immer dies möglich ist. Dies ermöglicht die Entwicklung einzigartiger, lokal angepasster und sensibilisierter Pflanzen und Tiere. Diese Pflanzen und Tiere zeichnen sich durch hochwertige nutritive Werte und einen ausgezeichneten, reichen Geschmack aus. Sie sind widerstandsfähig gegen Schädlinge und Krankheiten.

Biodynamische Landwirte kümmern sich um Haustiere, indem sie ihre Gesundheit und die vollständige Entfaltung ihrer Natur unterstützen. Die Tiere erhalten Futter, das für ihr Verdauungssystem geeignet ist und werden niemals mit tierischen Nebenprodukten gefüttert. Kälber, Lämmer und Jungtiere wachsen mit der Milch der Herde und nicht mit Milchersatzprodukten auf. Hühner haben Schnäbel, Kühe haben Hörner, da jeder Teil des Tieres eine wichtige natürliche Funktion hat. Alle Tiere haben freien Auslauf, Zugang zu Futter im Freien und viel Platz für freie Bewegung.  

Neben Kompostpräparaten werden in der Biodynamik auch potenzierte flüssige Spritzmittel verwendet, die die Gesundheit, Vitalität und Sensitivität des Hofes und Gartens erhalten. Die Verwendung des Präparats 500 – Dung aus dem Horn, verbessert die Lebensdauer des Bodens und die Beziehung zwischen Erde und Pflanzen. Die Verwendung des Präparats 501 – Quarz aus dem Horn, erhöht die pflanzliche Immunität, stärkt die Photosynthese und beschleunigt die Reifung. Tee aus Schachtelhalm hilft, Pilzkrankheiten vorzubeugen und reguliert das Element Wasser in Pflanzen und Böden.  

Wenn Höfe und Gärten eine starke Vielfalt an Pflanzen und Tieren einbeziehen und Lebensraum für natürliche Raubtiere schaffen, haben Schädlinge und Krankheiten nur wenig Erfolg. Wenn eine Krankheit oder ein Schädling auftritt, deutet dies oft auf ein Ungleichgewicht im landwirtschaftlichen Organismus hin und kann als eine Art der Natur verstanden werden, die versucht, das Ungleichgewicht zu beseitigen. Der biodynamische Landwirt bemüht sich, das grundlegende Ungleichgewicht zu ermitteln und Wege zu finden, um gute Praktiken zur Verbesserung der Gesundheit des landwirtschaftlichen Organismus anzupassen.

Biodynamische Landwirte und Gärtner beobachten die Rhythmen und Zyklen der Erde, der Sonne, des Mondes, der Sterne und anderer Planeten und versuchen, die subtilen Wege zu verstehen, wie die Umwelt und das weitere Universum das Wachstum und die Entwicklung von Pflanzen und Tieren beeinflussen. Der biodynamische Kalender unterstützt dieses Bewusstsein und Verständnis, indem er detaillierte astronomische Informationen und Angaben zu optimalen Zeiten für Aussaat, Umpflanzen, Düngen, Ernten und die Verwendung biodynamischer Präparate liefert.

Die Biodynamik ist eine bewusste, partizipative und verantwortungsvolle Art der Landwirtschaft und des Lebens in der Welt, die Heilung für Böden, Pflanzen, Tiere, Menschen und den Planeten bringt. 

Biodynamische Landwirte werden von dem Wunsch angetrieben, die wahren Bedürfnisse der Menschen und der Erde zu befriedigen, was oft über die Produktion von Lebensmitteln hinausgeht. Die meisten biodynamischen Initiativen versuchen, einen dreifachen Ansatz (ökologische, soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit) zu verkörpern. Viele Biodynamiker auf der ganzen Welt arbeiten in kreativen Partnerschaften mit anderen Höfen, Schulen, Gesundheits- und Wellnesseinrichtungen, Restaurants, Hotels, Heimen für Sozialtherapie und anderen Organisationen zusammen. Die Biodynamik ist daher ein starkes Konzept der regenerativen Landwirtschaft und gleichzeitig eine starke Bewegung für neue Denkweisen und Praktiken in allen Bereichen des Lebens, die mit Lebensmitteln und Erde verbunden sind.

Makrobios Panonija: Wo siehst du die größten Potenziale für die (weitere) nachhaltige Entwicklung der Ernährungskette in Pomurje? Ist das z. B. die Erhöhung des Prozentsatzes der biodynamischen Landwirte, die Entwicklung von Bildungsvereinen, ökologischen Genossenschaften, die Stärkung von Beratungsdiensten, eine bessere gegenseitige Zusammenarbeit bzw. Organisation verschiedener Akteure, eine Kombination aus dem Genannten oder noch etwas anderes?

Sonja Bertalanič: Auf jeden Fall in einer Kombination aus allem Genannten und auch in den vorherigen Antworten Gesagten. Ansonsten könnte nicht nur Pomurje, sondern ganz Slowenien ein biodynamisches Paradies auf Erden werden, da wir das gesamte Potenzial für die Entwicklung in diese Richtung haben. Wenn es SEKEM in Ägypten mit Hilfe biodynamischer Methoden und Ansätze gelungen ist, Tausende Hektar Wüste wiederzubeleben, können wir ganz Slowenien in einen biodynamischen Garten Europas verwandeln. Das würde unvorstellbare Vorteile und Nutzen für die gesamte Gesellschaft, die Natur, alle Lebewesen, die Umwelt, … bringen

Makrobios Panonija: Vor einigen Monaten hast du an zwei lokalen Grundschulen einen Vortrag über gesunde Ernährung für Kinder / Schüler gehalten … warum ist es für Kinder (noch mehr) wichtig, was sie essen? Hast du Empfehlungen für Schulmenüs oder Eltern, die für ihre Kinder zu Hause kochen?

Sonja Bertalanič: Da Kinder wachsen, sich entwickeln – nicht nur körperlich, sondern auch mental, verbrauchen sie viel Energie für Spiel, Lernen, Bewegung, … ist es umso wichtiger, welche Lebensmittel sie essen. Diese bauen sie nämlich auf und schaffen die Grundlagen für eine weitere gesunde und kräftige psycho-physische Entwicklung. Wie Dr. Rudolf Steiner, der Begründer der Biodynamik, der Waldorfpädagogik, der Anthroposophie, … sagte, beeinflusst die Nahrung auch die Stärkung des Willens des Menschen. Heutzutage können wir sehen, dass die Gesellschaft instant apathisch, desinteressiert, ohne Willen wird, was unter anderem auch dem Konsum von nicht-vitalen, verarmten, toten, toxischen Lebensmitteln zugeschrieben werden kann, die in den Verkaufsregalen erhältlich sind. Diese Lebensmittel sind ohne echten Nährwert, nutritiven und vitalen Wert, sie sind mehr oder weniger tot und toxisch für unseren gesamten Organismus. Im Gegenteil, biodynamisch produzierte Lebensmittel sind voller Lebensenergie, was sich natürlich positiv auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen auswirkt, die diese Art von Lebensmitteln konsumieren. Der Unterschied ist wirklich enorm und spürbar. Jeder, der einen Garten hat, sollte im Grunde schon von Kindheit an in die gesunde Lebensmittelproduktion einbezogen werden und dieses Wissen sollte unbedingt von Generation zu Generation weitergegeben werden. Dafür sollten in großem Umfang auch Schulen und andere öffentliche Einrichtungen sorgen, da eine gesunde, vitale Selbstversorgung von grundlegender Bedeutung für das Überleben sowie für die Steigerung und Erhaltung der Lebensqualität des Einzelnen und der Gesellschaft ist. Und das sollte maximal und von staatlicher Seite unterstützt werden.

Makrobios Panonija: Zum Schluss noch eine Frage, wenn du eine Sache hervorheben könntest, wegen der du optimistisch bist und eine, wegen der du pessimistisch bist, was die weitere Entwicklung der nachhaltigen Ernährungskette in Pomurje und/oder in Slowenien betrifft?

Sonja Bertalanič: Derzeit befinden wir uns in der Phase des Versuchs, biodynamische Anbaumethoden in Pomurje einzuführen. Wie ich bereits erwähnt habe, bietet die Biodynamik ganzheitliche regenerative Lösungen für die Zukunft und ist gleichzeitig die älteste Form des ökologischen Landbaus, die sehr positive, ganzheitliche Ergebnisse erzielt und die wir an erste Stelle setzen sollten. Schließlich ist auch wissenschaftlich bewiesen, dass die Biodynamik die hochwertigsten Lebensmittel produziert und gleichzeitig eine bewusste, partizipative und verantwortungsvolle Art der Landwirtschaft und des Lebens in der Welt ist, die Heilung für Böden, Pflanzen, Tiere, Menschen und den Planeten bringt. Jeder einzigartige und autarke landwirtschaftliche Organismus trägt großzügig zur ökologischen, wirtschaftlichen, sozialen und spirituellen Vitalität seiner umliegenden Gemeinschaft und der gesamten lebenden Erde bei. Da wir ein Land mit kleinen landwirtschaftlichen Flächen sind, sollten wir noch mehr Wert auf die Produktion von Lebensmitteln von höchstmöglicher Qualität und die Entwicklung und Verknüpfung vielfältiger Geschichten mit einem ganzheitlichen, nachhaltigen Ansatz für eine gesunde Lebensweise und Vielfalt legen. Unter Berücksichtigung der Prinzipien des biodynamischen Anbaus können wir alle strategischen Ziele in Bezug auf die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit bzw. aller Faktoren, die die Bodenfruchtbarkeit gefährden, gewährleisten und erfüllen und gleichzeitig für eine nachhaltige Landwirtschaft im weitesten möglichen bio-kreislaufwirtschaftlichen Sinne sorgen. Wenn z. B. ein Mensch hochwertige Lebensmittel zu sich nimmt, muss er nicht so viel davon essen, als wenn er minderwertige und nutritiv verarmte Lebensmittel zu sich nimmt. Bei einer zu sich genommenen Mahlzeit mit hochwertigen Lebensmitteln halbiert sich die Menge buchstäblich. Die Waage schlägt in jeder Hinsicht (ökonomisch, nutritiv, bio-kreislaufwirtschaftlich …) auf die Seite der Qualität und nicht der Quantität aus.

Wir bemühen uns auch, die Organisation in Bezug auf den Ankauf von ökologischen Produkten und die Versorgung von ökologischen Landwirten mit Repromaterial, einschließlich ökologischem Saatgut, aufzubauen. Von großer Bedeutung wäre auch die Produktion von ökologischen und autochthonen Saatgutsorten in Slowenien, um eine Versorgungs- und Ankaufskette aufzubauen. Wir haben den Verein der ökologischen Landwirte von Pomurje Rodna Gruda und die Pomurska ekološka zadruga gegründet, gerade mit dem Ziel, die Aktivitäten im Bereich des ökologischen und biodynamischen Landbaus weiter zu stärken und auszubauen und vor allem kurze lokale Lieferketten zu schaffen, damit sich die ökologischen und biodynamischen Landwirte besser vernetzen, zusammenarbeiten, sich gegenseitig helfen und so die Arbeit erleichtern und die Einnahmen steigern können. Ich hoffe, dass unsere Bemühungen mit dem Gehör und der Aktivierung der gesamten Gesellschaft und aller Interessengruppen in diese Richtung belohnt werden, denn nur so können wir bei der Entwicklung und Verbreitung von Ideen in die gewünschte Richtung erfolgreich sein.

All dies bringt jedoch immer eine Menge Herausforderungen und auch negative Erfahrungen auf dem Weg mit sich. Es kann immer irgendwo schiefgehen und die Umsetzung des Geplanten scheitern.

Mitfinanzierer des Projekts:

Öko-Fonds-Projekte

Für die in diesem Dokument dargestellten Meinungen sind ausschließlich die Verfasser des Dokuments verantwortlich und spiegeln nicht unbedingt die Ansichten des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energie oder des Eko sklada j.s. wider.

Vielen Dank für Ihr Interesse an einem Erlebnis in Goričko! Nachdem Sie die Anfrage gesendet haben, werden wir Sie kontaktieren. Die Leistungen hängen von der saisonalen Verfügbarkeit ab. Wir werden uns bemühen, Ihre Wünsche bestmöglich zu erfüllen.

Der Preis für die Organisation des Erlebnisses beträgt 50 EUR und wird zum Preis der Übernachtung hinzugerechnet.

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Vielen Dank für Ihr Interesse an einer Besichtigung des Anwesens! Nach dem Absenden Ihrer Anfrage werden wir Sie kontaktieren. Besichtigungen und Gästebesuche sind abhängig von der (saisonalen) Verfügbarkeit.

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