Das Forstwirtschaftliche Institut Sloweniens schließt als führender Partner erfolgreich das dreijährige Projekt EIP „Hecken zur Unterstützung der biologischen Vielfalt, zur Erhaltung des traditionellen und schwindenden kulturellen Musters des slowenischen ländlichen Raums und zur Sicherstellung von Ökosystemdienstleistungen“ ab, das von Mai 2021 bis Mai 2024 durchgeführt wird. Ziel des Projekts „Mejice“ war vor allem die Sensibilisierung und Aufklärung der beteiligten Landwirtschaftsbetriebe, Fachleute und der breiten Öffentlichkeit über die Bedeutung von Hecken in der Landschaft sowie die Entwicklung von Methoden zu deren Erhaltung und Wiederherstellung.
Hecken, definiert als Streifen verschiedener Pflanzen, die unterschiedliche Landnutzungen oder -eigenschaften trennen, spielen eine Schlüsselrolle bei der Verbesserung der biologischen Vielfalt, dem Schutz von Böden und Gewässern sowie der Bereitstellung von Schutz und Nahrung für Wildtiere. Durch die Anwendung eines innovativen Ansatzes, der eine Kombination aus einheimischen Baum- und Straucharten umfasst, die manchmal mit symbiotischen Trüffeln angereichert werden, trägt das Projekt nicht nur zur Erhaltung und Verbesserung der Ökosystemfunktionen von Hecken bei, sondern erhöht auch das wirtschaftliche Potenzial dieser Gebiete.
Das Projekt „Mejice“ ist ein wichtiger Schritt zur Wiederentdeckung und Wertschätzung von Hecken als Schlüsselelemente der slowenischen landwirtschaftlichen und kulturellen Landschaft. Mit unseren Aktivitäten haben wir bewiesen, dass Hecken ihren Platz in der Landschaft nicht nur als ökologische Korridore oder biologische Filter zurückgewinnen können, sondern auch als wichtige wirtschaftliche Ressource für Landwirte und als Raum für Bildung und Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Interessengruppen.
DURCHFÜHRUNG EINES PRAXISTESTS DES PROJEKTS, ERGEBNISSE UND ERKENNTNISSE
Der Praxistest des Projekts „Mejice“ wurde in mehreren Phasen durchgeführt, die Feldstudien, die Auswahl und Anpflanzung von Pflanzen, die Einrichtung und Bewertung von Ökosystemdienstleistungen sowie die langfristige Überwachung der Auswirkungen der durchgeführten Maßnahmen auf die lokale biologische Vielfalt und die Landschaftsstruktur umfassten. Alle Aktivitäten wurden mit dem Ziel geplant und durchgeführt, die Funktionalität von Hecken als Ökosystemkorridore zu verbessern, die Habitatbedingungen zu verbessern und die Biodiversität zu erhöhen.
Wir begannen den Praxistest mit einer Forschungs- und Analysephase, die Feldbegehungen des Ausgangszustands, eine detailliertere Überwachung der biologischen Vielfalt und die Bewertung der Artenvielfalt auf allen sechs Partnerbetrieben umfasste. Auf der Grundlage der gewonnenen Eingangsdaten dieser Phase haben wir die Liste der für die Anpflanzung geeigneten Arten endgültig erstellt. Bei der Gestaltung des Modells zur Anlage von Hecken und deren Einordnung in den Raum fand ein reger Austausch mit allen beteiligten Landwirten statt, da ihre Rolle bei der Durchführung des Praxistests von entscheidender Bedeutung war. Es war wichtig, dass wir bei der Konzeption der Anpflanzungen auch die Besonderheiten des Gebiets und die Entwicklungsbedürfnisse des jeweiligen landwirtschaftlichen Betriebs berücksichtigten. Wir haben erfolgreich das gesamte benötigte Pflanzmaterial (Trassierpflöcke, Pfähle, Schutznetze, Dünger, Schutzmittel, …) bereitgestellt, die Setzlinge wurden aus eigenen Mitteln der Projektpartner finanziert. Vor der Anpflanzung mussten auf bestimmten Betrieben das Gelände vorbereitet und Sanierungs- und Erdarbeiten durchgeführt werden. Insgesamt wurden auf allen sechs landwirtschaftlichen Betrieben mehr als 700 Setzlinge von Baum- und Straucharten wie Holunder, Elsbeere, Birke, Kirsche, Schwarze Johannisbeere, Kornelkirsche, Weißdorn, Apfelbaum, Eberesche, Kastanie, Hasel, Brombeere, Speierling, Pflaume, Hagebutte und Sonnenblumen gepflanzt. Allen Hasel- und Birkensetzlingen wurden Trüffelsporen zugesetzt. Auf bestimmten Abschnitten wurden in den Hecken zunächst Sonnenblumen ausgesät, um die Bodenqualität und die biologische Vielfalt zu verbessern, den nackten Boden zu schützen und das Wachstum invasiver Arten einzudämmen.
Die Anpflanzungen der Hecken wurden auf vorbereiteten Flächen zum optimalen Zeitpunkt durchgeführt. Aufgrund der Vielfalt der geografischen Lagen und der Besonderheiten der einzelnen landwirtschaftlichen Betriebe wurden die Maßnahmen an die spezifischen Bedürfnisse angepasst. Durch die sorgfältige Entfernung von gebietsfremden und invasiven Baum- und Krautarten haben wir die gewünschte natürliche Zusammensetzung der Hecken erreicht, was zur Verbesserung der biologischen Vielfalt und anderer Funktionen der Landschaft beigetragen hat, einschließlich ästhetischer, sozialer und ökologischer Funktionen. Im Sommer, wenn die Bedingungen besonders trocken sind, war die Pflege der Setzlinge von entscheidender Bedeutung, da die Wetterbedingungen sie schnell schädigen konnten, bevor sie sich gut verwurzeln konnten. Ebenso wichtig war der Schutz vor Wild, das in den Hecken eine reiche Nahrungsquelle findet. Die Schutz- und Pflegemaßnahmen umfassten eine gründliche und planmäßige Pflege der Setzlinge, einschließlich regelmäßigem Beschneiden, Bewässern und Schutz vor Austrocknung und Verbiss. Alle Arbeiten wurden sorgfältig geplant, was sich in der hohen Erfolgsquote der Anpflanzungen widerspiegelt, da mehr als 90 % der Setzlinge erfolgreich angewachsen sind, eine kleinere Anzahl vertrockneter oder abgestorbener Pflanzen wurde sofort durch Neuanpflanzungen ersetzt.
Mit der Arbeit an den Hecken wollen wir beispielhafte Dauerflächen gewinnen, die als Beispiele für gute Praktiken dienen können. Daher ist es wichtig, dass wir den Setzlingen auch nach Abschluss des Projekts noch Aufmerksamkeit schenken und verschiedene notwendige Pflegemaßnahmen durchführen (vor allem die Reinigung).
Das Gebiet, in dem die Arbeiten im Rahmen des Praxistests des Projekts „Mejice“ durchgeführt wurden, beginnt, das typische Bild der slowenischen Landschaft anzunehmen. Durch die Einbeziehung einheimischer, fruchttragender und honigliefernder Arten haben wir die biologische Vielfalt der Hecken erhöht. In den kommenden Entwicklungsphasen erwarten wir eine Erhöhung der
Verfügbarkeit von Nahrung in den Hecken und eine Verbesserung ihres ästhetischen Werts. Die bearbeiteten Flächen der Hecken dienen als Versuchsflächen, auf denen wir wertvolles Wissen über Maßnahmen in den Hecken, die Artenvielfalt der Tier- und Pflanzenwelt in den Hecken, die Beziehung des Menschen zu den Hecken und die Erstellung von Richtlinien für deren Bewirtschaftung gewinnen.
Die vorgeschlagenen Lösungen, die die Nutzung der natürlichen Gegebenheiten des Standorts und der natürlichen Pflanzenzusammensetzung zusammen mit unseren angepassten Maßnahmen beinhalten, bestätigen, dass wir das Projekt „Mejice“ gut geplant und erfolgreich in die Praxis umgesetzt haben. Das Wissen und die Erfahrungen haben wir im Laufe des Projekts auf verschiedene Weise weitergegeben, wobei das Schulungsprogramm für landwirtschaftliche Betriebe und die Wissensvermittlung in die Praxis eine wichtige Rolle spielten. Die Zusammenarbeit zwischen Beratungs- und Forschungseinrichtungen sowie landwirtschaftlichen Betrieben hat sich als äußerst erfolgreich erwiesen, da die Landwirte konkrete und fachliche Anleitungen erhielten, die sie zu mehr Motivation zur Zusammenarbeit, Eigeninitiative und qualitativ hochwertiger Arbeit anregten. Zu den erwarteten wirtschaftlichen Vorteilen gehören ein verbessertes ästhetisches Erscheinungsbild der Landschaft, die Erhaltung des Ökosystems, die Verbesserung der Agrarlandschaft (vor allem die Verringerung des Einflusses gebietsfremder und invasiver Arten), die Erhöhung der biologischen Vielfalt und ein breiteres Angebot an Produkten wie Heckenfrüchte, Honig und Produkte aus diesen Früchten.
Die Auswirkungen der eingebrachten Arten im Projekt „Mejice“ sind derzeit noch nicht umfassend, aber die durchgeführten Praxistests legen den Grundstein für die zukünftige Entwicklung. Es sind Veränderungen in der Rückkehr der natürlichen Pflanzengesellschaft zu beobachten, die auf die Entfernung invasiver und gebietsfremder Arten zurückzuführen sind, die oft auch allergen sind. Wir erwarten, dass sich die langfristigen Auswirkungen in einer bereicherten biologischen Vielfalt, einer verbesserten ästhetischen Funktion der Hecken und besseren Habitaten für Vögel, Insekten und Wildtiere zeigen werden. Die Hecken werden auch als Bienenweide und Nahrungsquelle für wilde Bestäuber dienen. Es ist sinnvoll, Vogelbrutkästen in die Hecken einzubringen und Habitatbäume zu erhalten, was zusätzlich zum Schutz der natürlichen Ressourcen beiträgt. Dieses Projekt trägt somit zur Verbesserung der Habitattypen im Einklang mit dem Programm zur Bewirtschaftung der Natura-2000-Gebiete für den Zeitraum 2015-2020 bei. Der Partnerbetrieb, der an dem Projekt beteiligt ist, befindet sich in einem Natura-2000-Gebiet, was seine Schlüsselrolle bei der Erhaltung der biologischen Vielfalt und der natürlichen Lebensräume unterstreicht.
Das Projekt „Mejice“ hat auch einen wichtigen Einfluss auf die Verbesserung der Qualität der Wasserressourcen und die Verringerung der Bodenerosion. Durch die Erhöhung der biologischen Vielfalt werden wir die Winderosion verringern und die Stabilität der Böden erhöhen. Ebenso sind Hecken, die an Wasserläufe grenzen, ein wichtiges Hindernis für das Auswaschen von Nährstoffen und landwirtschaftlichen Düngemitteln in den Wasserlauf, außerdem sind Hecken ein wichtiges Element zur Rückhaltung von überschüssigem Niederschlag. Die Ausweitung der Pflanzendecke sowohl horizontal als auch vertikal verbessert die Fähigkeit zur Filterung von Niederschlagswasser und schützt Böden und Grundwasser. Gut verwurzelte Pflanzen schützen den Boden vor Erosion und verhindern, dass Bodenteilchen in die Wasserläufe gespült werden, wodurch sie zur Verfestigung des Bodens und zur Stabilität der Wasserläufe beitragen. Sie stellen aber auch eine Quelle für Schatten und Abkühlung an heißen Sommertagen sowohl für Menschen als auch für Tiere dar.
BEDEUTUNG DES DURCHGEFÜHRTEN PRAXISTESTS DES PROJEKTS IM HINBLICK AUF DIE ABMILDERUNG DES KLIMAWANDELS
Der durchgeführte Praxistest des Projekts „Mejice“ spielt eine Rolle bei der Abmilderung der Folgen des Klimawandels und der Anpassung an ihn. Im Rahmen des Projekts haben wir uns auf die Anlage und Wiederherstellung von Hecken konzentriert, die eine wichtige Rolle bei der Verbesserung der mikroklimatischen Bedingungen spielen und die Entstehung von reinen und gleichaltrigen Beständen verhindern, was zu einer größeren biologischen Vielfalt und genetischen Variabilität beiträgt.
Mit einheimischen und fruchttragenden Arten angereicherte Hecken erhöhen den Holzvorrat und damit die Menge an toter Biomasse, die atmosphärisches Kohlendioxid wirksam binden kann, wodurch sie zur Verringerung der Treibhausgase in der Atmosphäre beitragen. Darüber hinaus sorgt die Vielfalt der Pflanzen in den Hecken für ein stärkeres und verzweigteres Wurzelsystem, das zur Stabilisierung des Bodens und zur Verhinderung von Erosion beiträgt, was besonders in Zeiten starker Niederschläge und Dürren wichtig ist.
Die Anlage und Erhaltung nachhaltiger Hecken verbessert nicht nur die lokalen Ökosystembedingungen, sondern dient auch als Beispiel für gute Praktiken für die Landbewirtschaftung in einer Weise, die mit den Klimazielen der Europäischen Union und den internationalen Umweltstandards vereinbar ist. Durch die regelmäßige Überwachung und Bewertung der Ergebnisse des Projekts „Mejice“ auf ausgewählten landwirtschaftlichen Betrieben haben wir bewiesen, dass es möglich ist, traditionelle landwirtschaftliche Praktiken so anzupassen, dass sie den Kampf gegen den Klimawandel unterstützen und gleichzeitig die sozioökonomischen Bedingungen für die Landwirte verbessern.
Im Lichte des Projekts „Mejice“ zeigt das Umsetzungsmodell, wie integrierte Umweltpraktiken zu einer größeren Widerstandsfähigkeit von Ökosystemen und landwirtschaftlichen Praktiken gegenüber den Veränderungen des Klimas beitragen können, und bietet somit ein beispielhaftes Beispiel für weitere Maßnahmen im Rahmen der Politik zur Anpassung an den Klimawandel und zur nachhaltigen Entwicklung des ländlichen Raums.
PARTNERSCHAFT DES PROJEKTS
Das Projekt EIP 16.5 „Feldraine als Unterstützung der biologischen Vielfalt, der Erhaltung traditioneller und schwindender kultureller Muster des slowenischen ländlichen Raums und der Sicherstellung von Ökosystemdienstleistungen“ haben wir erfolgreich durch eine starke Zusammenarbeit zwischen zahlreichen Partnern durchgeführt: Dr. Tine Grebenc (Projektleiter, Slowenisches Forstwirtschaftliches Institut), Ajša Alagić (Slowenisches Forstwirtschaftliches Institut), Polona Vukovič (Slowenisches Forstwirtschaftliches Institut), Prof. Cvetka Kernel (Mittlere Forstwirtschafts-, Holzbearbeitungs- und Gesundheitsschule Postojna), Prof. Tamara Urbančič (Mittlere Forstwirtschafts-, Holzbearbeitungs- und Gesundheitsschule Postojna), Janez Gačnik (Institut Jabolko), Eva Kobe (Regionalpark Notranjska), Matevž Podjed (Regionalpark Notranjska), Maja Košuta (Regionalpark Notranjska), Dr. Benjamin Leskovec (Replika napredne rešitve d.o.o.), Polona Urh (Replika napredne rešitve d.o.o.), Darja Korelc (Makrobios Panonija so.p.), Karol Vetrovšek (KG Vetrovšek), Tadej Udovč (KG Udovč), Aljaž Bevk (KG Široko), Jani Frank (KG Andrejevi) und Marjana Grčman (KG Grčman). Wir bedanken uns herzlich bei allen Partnern für ihren unschätzbaren Beitrag und ihre qualitativ hochwertige Arbeit.