Auf unserem Anwesen kannst du sehen bzw. zusätzliche Informationen erhalten über:
- Die Aussaat und Ernte von Industriehanf
- Die Verwendung von Hanf beim Hausbau: Das Einsprühen in ein Holzskelett stellt den Bau- und Isolierteil im „Hanfhaus“ dar.
- Die Verwendung von Hanf als Isoliermaterial: Eine Schicht aus Hanf- und Kalkmischung haben wir direkt auf die Ziegelwand des alten Stalls aufgetragen und so eine angemessene Isolierung gewährleistet.
Dieses Jahr und in den vergangenen Jahren haben wir zu diesem Thema mehrere Workshops durchgeführt:
- Vortrag über nachhaltiges Bauen: Vorstellung der Materialeigenschaften (Stroh, Hanf …); Referent: Stojan Habjanič
- Einsprühen in ein Holzskelett; Ausführender: Sani Okretič Resulbegovič
- Isolierung der Ziegelwand und Vorstellung verschiedener Anwendungsmöglichkeiten der Hanf-Kalk-Mischung (Hemplime); Ausführender: Kai Rosit
In Slowenien haben wir die Genossenschaft Konopko, die Ausführende und Nutzer ausbildet und verbindet. Bei unseren bisherigen Projekten auf dem Anwesen haben wir beim Bau mit Hanf mit Sani Okretič Resulbegovič und Kai Rosit zusammengearbeitet, mit Ratschlägen halfen auch Stojan Habjanič, Borut Šket, Dejan Rengeo u.a.
In Prekmurje und in Slowenien gibt es noch viel Raum für Fortschritt in Richtung der Sicherstellung der Kreislaufwirtschaft innerhalb des lokalen Umfelds, von der Produktion und Verarbeitung des Materials bis zur späteren Verwendung in verschiedenen Bereichen. Einige unserer Erfahrungen bzw. Probleme, auf die wir gestoßen sind:
- Materialeignung und Zertifikatserwerb: Bei der Verwendung von Industriehanf beim Bau eines „Hanfhauses“ für touristische Zwecke benötigten wir zertifiziertes Baumaterial. Da die eigene Ernte nicht geeignet war und wir noch keine geeigneten Verarbeitungsbetriebe eingerichtet haben, hatten wir zwei Möglichkeiten: den Ankauf von Material und den Erwerb eines Zertifikats aus dem Ausland oder den Import von zertifiziertem Material. Wir haben uns für Letzteres entschieden, die Transportkosten des Materials waren im Vergleich zu anderen Posten dieser Bauphase relativ hoch und weisen auf die Notwendigkeit hin, den Kreislauf – von Samen, Aussaat, Ernte, Verarbeitung, Nutzung – innerhalb des lokalen Umfelds bzw. des Landes zu schließen.
- Maschinen (gemeinsame Nutzung): Für die Ernte größerer Flächen scheint die geeignetste Kombination aus Handarbeit und Maschinen zu sein. Für die Hanfernte kommt eine recht begrenzte Anzahl geeigneter Maschinen in Frage, die im ländlichen Umfeld vorhanden sind; hier zeigt sich die Notwendigkeit einer gemeinsamen Nutzung und Investitionen mit finanziellen Anreizen des Staates, der die Potenziale von Industriehanf erkennen und nutzen sollte.
- Potenzial der Kreislaufwirtschaft und Entwicklung bei der Verwendung von Hanf im Bauwesen: Bei der Verarbeitung von Industriehanf in Slowenien für Bauzwecke zeigen sich mehrere Probleme. Nach der Ernte muss das Material bearbeitet und „entstaubt“ werden, damit es für die spätere Verwendung im Bauwesen geeignet ist; wir haben noch keine geeigneten Maschinen dafür, auch das notwendige Wissen über den Entstaubungsprozess und die spätere Verwendung ist bei uns nur in einem recht engen Kreis von Menschen vorhanden. Trotz der zahlreichen Vorteile und Möglichkeiten, die Industriehanf im Bauwesen bietet, entscheiden sich immer noch relativ wenige Menschen für dieses Material. Zur Verbesserung der Situation zeigt sich die Notwendigkeit, den Kreislauf (Kreislaufwirtschaft) innerhalb einzelner Regionen oder zumindest auf nationaler Ebene zu schließen, was zu einer besseren Information der Nutzer, einer größeren Anzahl qualifizierter Ausführender und der Möglichkeit der Verwendung eigener oder lokaler Materialien beim Bau führen würde.
